Vom wildem Raubtier zum Schmusekätzchen

Saebelzahnt

Riesige Großkatzen durchstreiften einst vor Millionen
Jahren die Wälder unserer Kontinente.
Die bekannteste unter ihnen war der Säbelzahntiger
( Abb. ), der mit furchterregenden langen Reißzähnen
seine Beute regelrecht erdolchte.
Die Herkunft unserer Hauskatze läßt sich etwa 6000
Jahre bis ins antike Ägypten verfolgen.
Der Säbelzahntiger ( Smilodon ) starb vor etwa 13000
Jahren aus.

Die Urahnen der Katze

Vor etwa 60 Milionen Jahren lebten in unseren Wäldern Miaciden, die Urväter und -mütter aller
katzen- und hundeartigen Tiere. Äußerlich ähnelten die kleinen Säuger einem Marder.
Aus den Miaciden entwickelten sich im Laufe der Geschichte verschiedene Stämme und Arten,
die sich an die verschiedenen Lebensräume anpassten und über die gesamte Erde verbreitete.
Vor etwa 12 Millionen Jahren durchstreiften riesige Großkatzen die Kontinente.
Aber auch Kleinkatzen, zu denen unsere Hauskatze gehört, eroberten sich rasch ihren
Lebensraum.
Die ältesten Fossilienfunde, bei denen sich eine Verwandtschaft zu unseren heutigen
Kleinkatzen nachweisen läßt, stammt aus dieser Zeit.

Von der Wildkatze zur Hauskatze

Vor etwa 6000 Jahren schloss sich die wilde Katze den Menschen an.
Die ältesten Zeugnisse führen nach Ägypten, wo die Katze schon vor tausenden Jahren als
Mäusejäger geschätzt und als Gottheit verehrt wurde.
Die ersten Hinweise über Katzen stammen aus der Zeit um 2 500 vor Christus, wo sich die
Menschen bereits die tüchtige Jägerin zunutze machten.
Damals boten die Kornkammern der Ägypter, die vor Mäusen und Ratten wimmelten, ein
Schlaraffenland für Katzen, die am Rande karker Steppen lebten.
Wenig später hielt sie bereits Einzug in Tempel und vornehme Häuser.
Wahrscheinlich wählten die Ägypter besonders zutrauliche Katzen aus und beschleunigten
auf diese Weise die Zähmung zur Hauskatze.
Großer Beliebtheit erfreute sich in Ägypten die nubische Falbkatze, eine sandfarbene,
schlanke Steppenkatze, die als besonders schön und zahm galt.

Wildkatze01
Falbkatze

Abb.
Falbkatze oder nubische Katze
( Felis manleulata )
Meyers Konversations Lexikon
Band 9 1895

Dank ihrer Katzen konnten die Ägypter Getreide anbauen und speichern, ohne ein
Überhandnehmen der Ratten und Mäuse, der klassischen Plage Ägyptens, befürchten zu
müssen.
Daher resultiert auch Ägyptens Verbot des Katzen-Exports.
Doch bereits um 550 vor Christus besaßen auch die Griechen Hauskatzen, die sie heimlich 
aus Ägypten mitgebracht hatten, um ihre eigenen Erntevorräte zu sichern.
Man weiß von Katzen im alten Indien und China.
Die tiefe Ehrfurcht vor allen Lebensformen, die den Hinduismus und die altpersische Parsi
Religion bestimmt, erstreckt sich auch auf die Katze.
In ganz Asien verehrten die Buddhisten das ruhige, meditative Wesen der Katze.
Einige Chinesen fürchteten, Katzen würden unerwünschte Armut über den Haushalt bringen,
doch die meisten glaubten, daß die Katze böse Geister vertreiben könne.

Verbreitung

Die Falbkatze gelangte später auf den Schiffen der Griechen und Römer von Ägypten nach
Europa. Hier vermischte sie sich mit der europäischen Wildkatze.

Abb.
Die europäische Wildkatze
( Felis silvestris )

Mit Händlern und Eroberern, die Katzen als Rattenfänger zum Schutz vor der Pest mit an
Bord nahmen, verbreitete sich die Hauskatze schließlich auf dem Seeweg über die ganze Welt.
Im gesamten Mittelmeerraum verbreitete sich die Katze nach und nach und diente sie schon
bald nicht mehr nur als Rattenfänger.
Phönizische Händler verkauften sie auf ihren Reisen in die damalige bekannte Welt als
possierliche Mitbringsel.
Erst seit Mitte des 19.Jahrhunderts wird die Katze nach Rassen gezüchtet.
    

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